Willkommen

Sie befinden sich auf der Plattform zur historischen Rezeptforschung der Gastrosophie des Fachbereichs Geschichte an der Universität Salzburg. Die Datenbank dient als Sammlung historischer Kochbücher und Kochbuchhandschriften (vornehmlich aus der Barockzeit) und soll vor allem bei der quellenübergreifenden Auswertung sowie Analyse dieser unterstützen. 

13918

Rezepte in der Datenbank

20

Kochbuchquellen

Rezeptinspiration des Augenblicks:

Das gläserne Küttenwerck / oder die durchsichtige Kütten= Latwerg / und dergleichen Dorten zu machen / in die gemeine und blecherne Mödel.
NImm ein Pfund Kütten / und ein Pfund Zucker / setz den Zucker über / der aber in Wasser zuvor geweicht ist / auf ein Pfund Zucker ein Mäßlein Wasser / je schöner der Zucker wird / je schöner wird es / läutere ihn gar schön aus / und laß ihn gar gemach sieden / wann der Zucker siedt / so wisch die Kütten mit einem Tuch gar schön ab / scheels / thue den Butzen und Kern schön heraus / thue es in den Zucker und laß sieden / biß sie weich werden / wann weich seynd / so schlags durch ein härines Sieblein / du must auch alleweil ein saubers Tüchlein haben / und solches einnetzen / und wo die Pfann braun wird / sauber abwischen / daß nur nichts braunes in den Zucker kommt / wann die Kütten durchgetrieben seynd / und du vermeinst / es seye zu viel Zucker / daß die durchgetriebene Kütten etwann noch lang sieden müssen / biß sie dick genug werden / so mußt du den Zucker ein wenig einsieden / und alsdann die durchgeschlagene Kütten darein thun / und gantz gemacht sieden lassen / aber wol dick / wanns aber über sich ein Häutlein bekommt / so thue auf ein zinnernes Teller ein wenig heraus / darbey wirst du bald sehen / wie dick es wird / oder ob es genug gesotten / thue auch ein wenig Lemoni= Safft darein / daß ein wenig säurlecht wird / nimm alsdann die zugehörige Mödel von Zinn / und wasche sie schön in einem frischen Wasser aus / du darffest ihn nicht abtrücknen / sondern nur den gesottnen Kütten Taig darein thun / und mit einem Messer schön abtheilen / angleichen / und in einer warmen Stuben abtrücknen lassen / wanns abgetrücknet seyn / so thus heraus / legs auf ein Papier / und laß ein oder zwey Tag stehen / so seyn sie recht. Bewahre sie vor dem Staub. Item / wann diser Kütten= Taig an die statt fertig ist / kan er in einen blechenen Model ohne Boden / nachdem er gewaschen / und auf Oblat gesetzt / eingefüllt werden / und wann er trucken / wird er wieder auf eine Schüssel heraus gethan / und mit Blumen oder eingemachten Sachen geziert und aufgetragen. Also macht mans auch von guten Aepffeln.