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Sie befinden sich auf der Plattform zur historischen Rezeptforschung der Gastrosophie des Fachbereichs Geschichte an der Universität Salzburg. Die Datenbank dient als Sammlung historischer Kochbücher und Kochbuchhandschriften (vornehmlich aus der Barockzeit) und soll vor allem bei der quellenübergreifenden Auswertung sowie Analyse dieser unterstützen. 

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Rezepte in der Datenbank

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Kochbuchquellen

Rezeptinspiration des Augenblicks:

Ein blauer Violen= Essig / auf andere Art.
NEhmt schöne blaue Violen / zupfft von solchen die Blätlein herab / und schneidet das weisse von dem blauen unten auf das genäuste hinweg; alsdann hacket ein gut theil dieser abgeschnittenen blauen Violen auf einem saubern zinnernen Teller / damit deß gehackten ein paar Eß= Löffel voll bleibt / dieses thut nun gleich in ein Glas / und giesst ohngefehr ein Maas guten Wein= Essig daran / bindet es geschwind zu / und lasts etliche Stunden stehen; hernach schüttet diesen Essig zusamt den Violen in eine zinnerne Flaschen oder anderes Geschirr / da nichts schmaltziges jemals darein kommen / und woran man nicht scheu träget / wann selbiges einwendig den Glantz verliert / welches von dem Essig gar gern zu geschehen pfleget: wann man nun den Essig samt den Violen hinein geschüttet hat / so deckt und verbindet das Geschirr fleissig / und last also den Essig in dem zinnern Geschirr / ein paar Tag oder vier und zwantzig Stunden lang stehen / weil er von dem Zinn die annemliche Farb bekommt; alsdann seihet ihn wieder in ein Glas / und last ihn wohl verbunden an einem kühlen Ort stehen / so wird er schön dunckel= blau werden. Wann man nun davon zum speisen aufsetzen will / und er zu dunckel ist / darff man nur ein oder zwey Löffel voll davon in ein Schällein thun / und andern lautern Wein= Essig / nach belieben / daran giessen / so hell man ihn an der Farb verlangt. Aber oben in das Glas auf dem Essig pflegt man ein wenig Baum= Oel zu thun / so wird er allezeit schön und gut bleiben.