Willkommen
Sie befinden sich auf der Plattform zur historischen Rezeptforschung der Gastrosophie des Fachbereichs Geschichte an der Universität Salzburg. Die Datenbank dient als Sammlung historischer Kochbücher und Kochbuchhandschriften (vornehmlich aus der Barockzeit) und soll vor allem bei der quellenübergreifenden Auswertung sowie Analyse dieser unterstützen.
13649
Rezepte in der Datenbank
20
Kochbuchquellen
Rezeptinspiration des Augenblicks:
Wie der Zucker Clarificiert vnd gereiniget sol werden welcher zu allen Einbeitzungen gebraucht wird
Der zucker wechst in Rohren / welch zer= knirscht / vnnd viel mal gesotten / in solche klötz oder Hüt gegossen / wie sie zu vnd gebracht wer= den. Ist warmer vnnd feuchter Natur weil er noch frisch ist / je elter er ist / je hitziger er wird / vnnd dem Haupt schedlich. Mich wil bedüncken daß der Hoch= gelehrte vnnd berümpte Actuatius der erst gewe= sen / der zucker für den Honig zu der Artzeney ge= braucht habe in allerley Confecten / Conseruen / vnd Einmachung / dieweil der zucker etwa lieblicher vnnd anmütiger ist denn der Honig / vergleichet sich in vielen stücken der natur deß Honigs / er er= weicht den Bauch / reinigt die Brust / Nieren vnnd Blasen. Der Eltest ist der best / allein daß dieser dem Haupt schadet / wiewol der Geschmack oder Rauch deß zuckers / das Haupt eusserlich in sich ge= zogen / reinigt / vnnd die Flüß stillt / soll allezeit vor ge= leutert vnd Clarificiert werden / wie man auch den Honig leutert / ehe daß man jn braucht zu einigem Confect / Conseruen / oder Einmachung mit Eyer= klar / also daß auff drey pfundt zucker / fünff oder sechs Eyerklar genommen werden / nach dem der [S. 23] zucker fast vnrein oder gut vnd schön ist. Diese Eyerklar sollen in einem reinen Becken mit was= ser wol erschwungen vnd geschlagen werden / mit weissen geschabnen rütlein / wie ein Besemlein zu= sammen gebunden / daß sich die Eyerklar in lufti= gen weissen schaum begeben / welcher schaum auff den warmen zerlaßnen zucker sol geschlagen wer= den / vnd auff das Fewr gesetzt / von guten Kolen / die nicht riechen sieden lassen / daß der schaum alle Vn= reinigkeit an sich ziehe / denn durc hwullen Tücher darzu bereit / gesiegen vnnd nachmals zu rechter di= cke eins Syerops gesotten / welches auff einem kalten Eysen / Marmelstein / oder beyden von einem messi= nen Mörser mag probirt werden / ein tröpflin dar= auff fallen lassen / wann es beyeinander bleibt vnnd nit zerfleuft / oder vnter den fingern ein wenig zehe vnnd kleberig wird. Aller gebacken zucker mit Specerey krefftiger den Magen. Zucker ist gut dem Magen / Brust / dem Gedärm / Nieren vnnd Bla= sen. Zucker senfftiger vnnd benimbt deß Leibs Ge= schwulst / den in der kost oder sonst genützt. Zucker ist an krafft warm vnnd feucht / aber der weiß zu= cker ist besser vnnd lieblicher / dann der gelbfarb / vnnd ist kelter / er ist gut wider die Brust schmertzen / vnnd hilfft für den Durst / vnnd macht feucht die dürre Brust.
Der zucker wechst in Rohren / welch zer= knirscht / vnnd viel mal gesotten / in solche klötz oder Hüt gegossen / wie sie zu vnd gebracht wer= den. Ist warmer vnnd feuchter Natur weil er noch frisch ist / je elter er ist / je hitziger er wird / vnnd dem Haupt schedlich. Mich wil bedüncken daß der Hoch= gelehrte vnnd berümpte Actuatius der erst gewe= sen / der zucker für den Honig zu der Artzeney ge= braucht habe in allerley Confecten / Conseruen / vnd Einmachung / dieweil der zucker etwa lieblicher vnnd anmütiger ist denn der Honig / vergleichet sich in vielen stücken der natur deß Honigs / er er= weicht den Bauch / reinigt die Brust / Nieren vnnd Blasen. Der Eltest ist der best / allein daß dieser dem Haupt schadet / wiewol der Geschmack oder Rauch deß zuckers / das Haupt eusserlich in sich ge= zogen / reinigt / vnnd die Flüß stillt / soll allezeit vor ge= leutert vnd Clarificiert werden / wie man auch den Honig leutert / ehe daß man jn braucht zu einigem Confect / Conseruen / oder Einmachung mit Eyer= klar / also daß auff drey pfundt zucker / fünff oder sechs Eyerklar genommen werden / nach dem der [S. 23] zucker fast vnrein oder gut vnd schön ist. Diese Eyerklar sollen in einem reinen Becken mit was= ser wol erschwungen vnd geschlagen werden / mit weissen geschabnen rütlein / wie ein Besemlein zu= sammen gebunden / daß sich die Eyerklar in lufti= gen weissen schaum begeben / welcher schaum auff den warmen zerlaßnen zucker sol geschlagen wer= den / vnd auff das Fewr gesetzt / von guten Kolen / die nicht riechen sieden lassen / daß der schaum alle Vn= reinigkeit an sich ziehe / denn durc hwullen Tücher darzu bereit / gesiegen vnnd nachmals zu rechter di= cke eins Syerops gesotten / welches auff einem kalten Eysen / Marmelstein / oder beyden von einem messi= nen Mörser mag probirt werden / ein tröpflin dar= auff fallen lassen / wann es beyeinander bleibt vnnd nit zerfleuft / oder vnter den fingern ein wenig zehe vnnd kleberig wird. Aller gebacken zucker mit Specerey krefftiger den Magen. Zucker ist gut dem Magen / Brust / dem Gedärm / Nieren vnnd Bla= sen. Zucker senfftiger vnnd benimbt deß Leibs Ge= schwulst / den in der kost oder sonst genützt. Zucker ist an krafft warm vnnd feucht / aber der weiß zu= cker ist besser vnnd lieblicher / dann der gelbfarb / vnnd ist kelter / er ist gut wider die Brust schmertzen / vnnd hilfft für den Durst / vnnd macht feucht die dürre Brust.