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Sie befinden sich auf der Plattform zur historischen Rezeptforschung der Gastrosophie des Fachbereichs Geschichte an der Universität Salzburg. Die Datenbank dient als Sammlung historischer Kochbücher und Kochbuchhandschriften (vornehmlich aus der Barockzeit) und soll vor allem bei der quellenübergreifenden Auswertung sowie Analyse dieser unterstützen. 

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Rezepte in der Datenbank

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Kochbuchquellen

Rezeptinspiration des Augenblicks:

Welsche Nüsse einzumachen.
DIe Nüsse / so man conserviren und einmachen will / muß man um das Fest Johannis deß Tauffers vom Baum herab nehmen / wann sie noch einwendig weich sind / und keinen rechten Kern haben; alsdann an unterschiedenen Orten mit einem höltzern= oder beinernen Pfriemen / welche besser dienen als die eisernen / durchbohren / in einem reinen Schäfflein / oder grossen verglasurten Hafen / ein Röhren= Wasser daran giessen / zehen oder zwölff Tage lang daran stehen lassen / aber alle Tage das Wasser davon abseihen / und wieder ein frisches daran giessen / damit das rothe scharffe und bitterlichte Wasser davon komme: Wann nun die Zeit herum / lassets auf einem Tuch wohl abtrocknen / siedets im Röhren= Wasser in einem Kesselein / oder grossen stollichten Hafen / aber nicht zu weich / dann sie müssen ein wenig härtlicht bleiben; legets so dann wieder heraus / auf ein über ein Sieb gebreitetes Tuch / und lassets / wie zuvor / gantz etrocknen / alsdann besteckets mit abgeschnittenen Negelein und Zimmet / absonderlich wo die Löchlein hinein gebohret worden / oder aber ein Theil der Nüsse mit kleinen länglicht= geschnittenen Citronen= Schelffen / oder auch also Wechsel= weiß untereinander. Wann sie nun alle besteckt / und recht ertrocknet seyn / schlichtet sie in einen Tiegel oder Glas / leget etliche Muscaten= Blumen dazwischen / läutert einen Zucker / lasset selbigen nach dem läutern noch einmal oder etliche übersieden / wie bey andern schon mehr beschriebenen / und giesset ihn / wann er erkaltet / über die Nüsse daß er darüber gehe ; vermacht oder verbindet das Glas / setzets im Keller / oder sonst in ein kühles Ort : Nach etlichen Tagen schet nach / dann die Brüh oder der Zucker wird wieder dinn und wässericht werden / seihet selbigen ab / und übersiedet ihn / biß er zur rechten Safft= Dicken gebracht und erkaltet / dann giesset ihn wieder darüber und wiederholet solches so offt biß der Zucker nimmer wässericht wird / zumal weil diese Nüsse gern anlauffen.