Willkommen

Sie befinden sich auf der Plattform zur historischen Rezeptforschung der Gastrosophie des Fachbereichs Geschichte an der Universität Salzburg. Die Datenbank dient als Sammlung historischer Kochbücher und Kochbuchhandschriften (vornehmlich aus der Barockzeit) und soll vor allem bei der quellenübergreifenden Auswertung sowie Analyse dieser unterstützen. 

13649

Rezepte in der Datenbank

20

Kochbuchquellen

Rezeptinspiration des Augenblicks:

Eine Leber= oder Lebkuchen= Sultze.
BRocket einen so genannten Rimpffel= Käß / oder Leipziger Lebkuchen / in einen verglasurten Hafen / giesset den besten Rheinischen Wein daran / und lasset ihn verdeckt / an einem warmen Ort / einen Tag und Nacht / stehen; rühret es aber öffters um / damit der Lebkuchen weich werde; treibet selbigen hernach durch einen Seiher oder Durchschlag / setzet das durchgetriebene zum Feuer / damit es bey einer Glut langsam siede; rührets aber mit einem Koch= Löffel fein langsam in dem Sud / doch also / daß ihr das Braune an dem Boden nicht damit anrühret: wann es nun fast halb eingesotten hat / zwiret Pfeffer / Ingber / und etwas Saffran / mit Wein oder Malvasier / in einem Schüsselein an / und lassets also zimlich lang im Wein stehen / schüttet hernach alles in die Sultze; wolte sie zu geschwind dick werden / giesset nur etwas mehr Wein daran / und wanns genug gewürtzt ist / so zuckerts; streuet gestossene Muscatenblühe darein / und lassets noch ferner sieden / biß sie nimmer wässericht ist: hernach / wann sie genug gesotten hat / hebets hinweg / thut gestossene Zimmet und Cardamomen darein / rühret sie mit Malvasier ab / biß sie ein wenig kalt wird / giest noch ein wenig Malvasier dazu / dann sonsten bekommt sie eine Haut; verbindet den Hafen / und setzet ihn an ein kaltes Ort / so kan man diese Sultze sechs Wochen gut behalten: Wann man nun davon essen will / nehmet etwas davon heraus in eine Schüssel / rühret sie glatt mit Malvasier ab; wäre sie zu dick / wann man sie sieden will / so giesset noch mehr Wein daran / daß sie in der Dicken wird wie ein dünnes Kinds= Mus / so ist sie recht. * * Will mans aber haben daß sie sich recht etwas steiff sultzen soll / so lasset gleich Anfangs ein gut Stuck Hausen= Blassen mit aufsieden. Oder: BRocket Leipziger Lebkuchen / oder Rimpffel= Käß / über Nacht in guten Rheinischen Wein / treibets durch einen Durchschlag / daß sie dick werden wie ein Weitzen= Brey; setzets auf Kohlen / lassets eine halbe Stund sieden / rührets stetig um / daß es nicht anbrenne / zuckerts und würtzets mit ein wenig gestossenen Negelein / etwas mehr Zimmet / Muscatenblühe / Cardamomen / Ingber / und zimlich viel Saffran / damit sie die Farb bekomme; lasset alles zusammen noch eine halbe Stund sieden; wanns zu dick werden will / giesset Wein daran / daß es so dick bleibt wie ein Weitzen= Brey / setzets an einen kühlen Ort / biß man sie geniessen will / alsdann giesset Malvasier / damit sie nicht zu dick seye / daran / und streuet / nach belieben / Zucker und Zimmet darauf.