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Sie befinden sich auf der Plattform zur historischen Rezeptforschung der Gastrosophie des Fachbereichs Geschichte an der Universität Salzburg. Die Datenbank dient als Sammlung historischer Kochbücher und Kochbuchhandschriften (vornehmlich aus der Barockzeit) und soll vor allem bei der quellenübergreifenden Auswertung sowie Analyse dieser unterstützen. 

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Rezepte in der Datenbank

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Kochbuchquellen

Rezeptinspiration des Augenblicks:

Violen Syrop zumachen
Nimb Mertzen Violen / in der besten blüh / so sie noch wol richen / thu sie in eine zinne Kanne / oder in ein steinen Krug / vnnd giesse darüber heiß Wasser / lasse es also sechs oder acht Stunden stehen / trucke darnach die Blümlin wol auß / wirff sie hinweg / vnd [S. 34] mache das Wasser wider warm / vnnd schütt es vber andere frische Violen / wie zu dem ersten geschehen ist / das thu so lang / allzeit mit frischen Violen / biß das Wasser schön blaw wird / vnnd den geschmack vnnd krafft der Violen gar an sich zeucht / dasselbige Vio= len Wasser sol mit so schwer Zucker oder geleutter= tem Honig gesotten werden / fittiglich ob einem Kol= fewr / so lang biß es dick gnug wird / das magstu pro= bieren auff eim Mörser / oder saubern Papirlein / wie oben im Rosen Syrop gemelt ist. Diesen Syrop sol man in ein eng Glaß thun / aber wol verstopt behl= ten zu der notturfft / so mag er ein lange zeit weren / ist nützlich vnnd gut zu allen hitzigen gebresten / sonder= lich zu den jungen Kindern / so etwan mit der Fal= lenden sucht vnnd hitzigen Febern beladen weren / denn er leschet die bemelte Hitz der schnellen Fieber / beheltet den Bauch offen / vnnd erweichet die Pestilentzischen geschwer / krefftiget das Hertz / vnd stillet das Seiten stechen / vnd ist in Summa nütz vnn gut zu allen hitzi= gen Kranckheiten / wie auch von den eingemachten Blumen / Viol Zucker / oder Conserua der Violen gesagt / Wer aber den Zucker nicht zu behalten hette / der mag die Violen in Wasser sieden / vnnd zu allen hitzigen gebresten brauchen / wie denn angezeiget ist. Etliche vermischen diesen Syrop mit frischen Brun= nen wasser / geben es mit einander für den Durst / vnd ist ein anmütige mischung den Krancken.