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Sie befinden sich auf der Plattform zur historischen Rezeptforschung der Gastrosophie des Fachbereichs Geschichte an der Universität Salzburg. Die Datenbank dient als Sammlung historischer Kochbücher und Kochbuchhandschriften (vornehmlich aus der Barockzeit) und soll vor allem bei der quellenübergreifenden Auswertung sowie Analyse dieser unterstützen. 

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Rezepte in der Datenbank

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Kochbuchquellen

Rezeptinspiration des Augenblicks:

Wie der Calmus eyngebeitzt sol werden
WAnn du Calmus einmachen wilt / so erließ die frischesten würtzlein / die du haben magst / vnnd seud sie in einem frischen wasser vber einm Kolfwerlin / so lang / biß jm der starck geschmack / vnd die bitterkeit vergeht / alßdann mit einem gar scharpffen vnd wol= schneidenden messerlin gereiniget / geschabt vnnd be= schnitten / vnd in klein stücklin / nach deinem gefallen / lang oder kurtz / geschnitten vnd zerspalten / vnnd mit gutem frischem wasser noch ein Wall darüber gehn lassen / alßdann auf eim Härinsib wol getrückenet / wie von dem Imber gesaget ist / vnd den Syrop von Honig oder Zucker / oder halb Honig vnnd Zucker / gleichermaß vnnd gestalt / wie von dem Imber gesagt ist / darüber gossen / zeucht er dann die feuchtigkit an sich / so magst dus wol miteinander baß sieden. Die= ser Calmus wie oben erzehlet ist / mag zu vielen Kranck= heiten gebraucht werden / sonderlich zu einem bösen vndäuwigen Magen. Ist auch gut zu morgens ges= [S. 26] sen / für bösen / vergifften / Pestilentzischen Lufft / macht ein guten vnnd wolgeschmackten Athem / trei= bet den Harn / vnd heilet allerley mängel der Blasen vnd Nieren / zerbricht den Stein / treibt den Weibern jhre Blumen. Wer den nüchtern nützet / dem macht er ein guten Däuwenden Magen / vnnd behüt den Menschen vorm Fieber / die vollen Zapffen haben den brauch gewühnlich / wenn sie Abends zu viel getrüncken haben / so essen sie morgens gebeitzten Calmus / ist jh= nen ein gut Artzney / vnnd erwermung deß erkalten Magens / auch sonderlich gut für bösse wasser / die mancher im wandern vnd reifen trincken muß. Der weiß an der farb ist der best / weh[rt] drey Jahr vnver= sert an seiner Natur.