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Sie befinden sich auf der Plattform zur historischen Rezeptforschung der Gastrosophie des Fachbereichs Geschichte an der Universität Salzburg. Die Datenbank dient als Sammlung historischer Kochbücher und Kochbuchhandschriften (vornehmlich aus der Barockzeit) und soll vor allem bei der quellenübergreifenden Auswertung sowie Analyse dieser unterstützen. 

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Rezepte in der Datenbank

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Kochbuchquellen

Rezeptinspiration des Augenblicks:

Die schöne durchsichtige / süsse Sulz zu machen / von unterschiedlichen Farben mit Haussen= Blater / oder Blasen.
MAn nimmt auf ein Loth Haussen= Blatter zwey Vierling Zucker / oder zu vier Loth Haussen= Blater zwey Pfund Zucker / die Haussen= Blater betreffend / werden dieselbige vorhero in kleine Stücklein zerschnitten / drey= oder viermal aus frischem Wasser gewaschen / sodann in etwas laulechtem Wassser über Nacht stehen lassen / des Morgens wird auf ein Loth Haussen= Blater ein Mäßlein Wasser / oder klarer weisser Wein genommen / solches in einer Pfann über ein Glut gesetzt / und mit stätem Rühren gemach sieden lassen / biß die Haussen= Blater zergangen / oder zerschlichen seyn / alsdann durch ein Tuch oder Sieblein gesiehen / und stehen lassen / unterdessen wird auf vier Loth Haussen= Blater zwey Pfund des schönsten Zucker in ein meßingene Pfann genommen / mit frischem Wasser angefeucht / und den Zucker schön dick gesotten und geläutert / biß er schön dick wird / dann gießt man die Haussen= Blater darein / und laßt es noch ein wenig sieden / biß man vermeint daß die Sulz genugsam gestehet. (Die Prob) nimmt man ein wenig auf ein zinnerne Schüssel / wird man es bald sehen / alsdann wird die Sulz in so viel Geschirr abgetheilet / als man Farben und Geruch verlanget / grün mit Müschlein= Farb / roth mit Durnisoll= Flecklein / ein Theil Glaß= Farb gelassen / wie die Sulz an ihme selber ist / braun mit geläutertem Zucker von eingemachten Weichslen / Viol= Farb mit Durnisoll / roth und blaue Flecklein vermischt / weiß / mit klein gestoßnen Mandlen abgerührt / und durch ein Tuch getrieben / alsdann einer jeden Farb ihren besondern Geruch gegeben / mit Pomerantzen= Wasser / Zimmet= Geist / oder Wasser / Näglein= Oel / Bisam / Ambra / Dubarosae, Jelsemin. Und nachdem ein jede Gattung durch ein sauberes Tüchlein in ein besonders Geschirr gesiehen / laßt mans gestehen / auch soll man Fleiß anwenden / daß kein staub drein kommet / so ist es fertig / schön und gut. Mit diser Sultz kan man allerhand süsse Speisen / Salat und Dorten / nebst den andern eingemachten Sachen / zieren und regaliren / etc. Wer will der nimmt auch Lemoni= Safft / Wein oder Eßig darein / (was aber saur ist / nimmt keine grüne Farb an /) oder machts gar von purem klaren Wein und Zucker.