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Sie befinden sich auf der Plattform zur historischen Rezeptforschung der Gastrosophie des Fachbereichs Geschichte an der Universität Salzburg. Die Datenbank dient als Sammlung historischer Kochbücher und Kochbuchhandschriften (vornehmlich aus der Barockzeit) und soll vor allem bei der quellenübergreifenden Auswertung sowie Analyse dieser unterstützen. 

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Rezepte in der Datenbank

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Kochbuchquellen

Rezeptinspiration des Augenblicks:

Thee (Čaj)
In jüngſter Zeit pflegt man in anſehnlicheren Geſellſchaften nachmittags anſtatt Kaffee oder Chokolade einen Thee aufzutragen. Obgleich die Bereitung des ſelben einfach iſt, ſo geſchieht doch manchesmal, daß durch Verſehen dieſes Getränk verdorben wird und anſtatt eines angenehmen – einen herben und widerwärtigen Geſchmack annimmt; deßhalb will ich hier angeben, wie dieſes Getränk gehörig bereitet werden ſoll. Vor Allem wolle man beim Kaufen des Thees darauf achten, daß derſelbe unverdorben, beſonders daß er nicht dumpfig iſt. Die beſte Gattung iſt der ſogenannte Kaiſerthee; andere, weniger gute zwei Gattungen ſind: Der Perl- und Pekkothee. Ein halbes Loth Kaiſerthee langt auf zwei Seidel ſieden des Waſſer. Den Thee gibt man in die dazu bereitete Kochmaſchine, begießt ihn mit einem Löffel ſiedenden Waſſers und deckt ihn zu; in einer Weile gießt man darauf das übrige ſiedende Waſſer, deckt ihn gehörig zu und läßt ihn an einem warmen Orte abbrühen – wohlgemerkt abbrühen und nicht kochen; hernach wird er abgeſeiht und den Gäſten ſo wie der Kaffee in Schalen aufgetragen. Zum Thee gibt man auf die Tafel Schmetten in Kannen, dann einen guten Rum und Zucker, damit ſich ein jeder nach Belieben bedienen könne. Auch werden hierzu mürbe Prezeln, Kipfeln, Zwieback oder kleine Ingberſtritzeln aufgetiſcht.