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Sie befinden sich auf der Plattform zur historischen Rezeptforschung der Gastrosophie des Fachbereichs Geschichte an der Universität Salzburg. Die Datenbank dient als Sammlung historischer Kochbücher und Kochbuchhandschriften (vornehmlich aus der Barockzeit) und soll vor allem bei der quellenübergreifenden Auswertung sowie Analyse dieser unterstützen. 

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Rezepte in der Datenbank

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Kochbuchquellen

Rezeptinspiration des Augenblicks:

Schwarzer Karpfen auf polniſche Art.
Gieße in eine eiſerne Pfanne nach Verhältniß des zu kochenden Fiſches gleiche Theile Eſſig und Waſſer, gib dazu Sellerie, gelbe Rüben, Peterſilie, Kohlrüben, Knoblauch, Zwiebel, Thymian, Lorbeerblätter, Ingber, Neugewürz, 5–6 Stück Gewürznelken, und laß alles eine Viertel Stunde kochen, dann erſt gieße das von dem Karpfen aufgefangene Blut hinein und füge hierzu noch 24 fein geſtoßene Nußkerne. Nun lege den Fiſch hinein, ſalze und beſtreue ihn ziemlich ſtark mit geriebenem Brod, ſtürze darauf einen reinen Teller und auf dieſen lege ein Platteiſen als Beſchwerer, damit der Fiſch nicht zerkochen kann. Wenn der Fiſch einige Minuten gekocht hat, gieße von ſelbem die gewonnene Soß in einen reinen Topf, dann begieße den Fiſch abermals damit und laß ihn weiter kochen; auf dieſe Art verfährt man dreimal, um das Brod recht gut zu vermengen; wenn der Karpfen hinlänglich gekocht hat, ſo gieße die Soß in einen Topf, gib dazu ein Stückchen Butter, ungefähr ſo groß wie ein halbes Hühnerei, und 5 Stückchen Zucker, wie man ihn gewöhnlich zum Kaffee hackt, und laß es gute zwei Stunden fortwährend kochen, damit die Soß die gehörige Dicke und Schwärze bekommt. Der Karpfen wird jedoch von der Gluth weggenommen und bis zum Anrichten an einem warmen Orte ſtehen gelaſſen. Nüſſe, Butter und Zucker ſind auf einen dreipfündigen Karpfen berechnet.